Als wir Joshua Davis 10 Adobe Stock Bilder und das Wort schwerelos gaben, haben wir erwartet, dass er irgendetwas Neues daraus erschaffen würde, das dieses Wort repräsentiert. Wir haben nicht daran gedacht, dass Davis meist sämtliche Erwartungen übertrifft.
„Anstatt ein Bild zu gestalten, das sich mit dem Thema Schwerelosigkeit beschäftigt“, erklärt der Designer und Künstler, „erschuf ich ein paar Dinge, die schwerelos sind. Wenn ich echte Materialien hierzu verwendet hätte, dann hätte ich sie in die Luft werfen und in einem Zustand der Schwerelosigkeit fotografieren können.“ Aber weil Davis seine Visionen auf Basis des Programmierens verwirklicht und nicht auf Basis der Fotografie, bearbeitete er die Bilder in Adobe Photoshop CC und Adobe Illustrator CC und gab diese Daten dann in ein Programm ein, das er eigens zu diesem Zweck in Java geschrieben hatte.
Nicht absehbar
Davis begann seine berufliche Karriere in den 1990ern und machte sich schnell einen Namen als Designer für Websites, die weitaus experimenteller und interaktiver als gewöhnliche Websites waren. Damals bot HTML nicht viel Raum zum Experimentieren, weshalb Davis Flash und ActionScript (zuerst im Besitz von Macromedia und später von Adobe übernommen) für viele seiner Arbeiten nutzte. Er teilte seine Erfahrungen, indem er Open-Source-Flash-Dateien auf seiner Website Praystation zur Verfügung stellte und Bücher mit Anleitungen schrieb. Er war auch Host von Dreamless, einem Internetforum, das bei Designern und Programmierern beliebt war und das er später in einen Minecraft-Server umwandelte.
Davis hat seine eigene Bildsprache und seinen Programmierungen für eine unerschöpfliche Anzahl von Projekten kombiniert: Wandbilder, Poster, Spielkarten, Kopfhörer, sogar die visuelle Darstellung von Watson, dem Computersystem von IBM. (Seht euch auch Davis’ Behance Profil an, um die ganze Bandbreite seiner künstlerischen Arbeit zu sehen!)
Er nutzt seit einigen Jahren hauptsächlich Java als Programmierungstool. Dennoch gibt er nach wie vor Dinge ab – werft doch mal einen Blick auf das Hype Framework, eine „Sammlung von Klassen, die komplexe Aufgaben mit einem minimalen Programmieraufwand bewältigen.“ Und wenn diese Beschreibung euch nicht wirklich klüger macht, dann schaut euch diesen dreiteiligen Kurs über die Programmierung von generativer Kunst an.
Davis hat mit diesen 10 Adobe Stock Bildern (Raster- und Vektorbilder) gearbeitet, um sein endgültiges Werk zu erschaffen:
Generative was?
Für Davis ist generative Kunst „alles, was mit Programmierung zur Generierung von algorithmisch definierter und kreierter Kunst zu tun hat“ – so, wie er es bei der Bewältigung dieser Aufgabe getan hat. Anstatt manuell die Raster- und Vektor-Stockbilder zu kombinieren, schrieb er ein Programm, das die vielen komplizierten Aktionen durchführte; es übernahm beispielsweise das Texture Mapping der Fotos zu 3D-Meshes, kräuselte diese Meshes und animierte die Farbübergänge im Rhythmus der Musik. Aber es war Davis, der die Parameter definierte, in denen das Programm arbeitete und der, nachdem das Programm basierend auf diesen Parametern circa 300.000 Variationen generiert hatte, die zehn heraussuchte, die er am schönsten fand.
Davis’ Top-10-Auswahl demonstriert einige der Möglichkeiten, mit denen der Code die Stockfotos transformiert hat:
Während Davis bei den meisten Projekten diesem Workflow folgt, war Take 10 das erste Mal für ihn, dass er Stockfotos verwendete. „Als Bildgestalter ist es meine natürliche Herangehensweise, etwas völlig Neues aus dem Nichts zu schaffen. Ich hätte nie gedacht, dass ich dazu in der Lage wäre, mit dem Content von anderen Leuten etwas zu erschaffen, das sich so sehr nach ‚Josh Davis’ anfühlt. Ich fand, dass ich nach wie vor meine eigene Sprache zum Ausdruck bringen und auch meiner eigenen Ästhetik folgen konnte. Es hat wirklich Spaß gemacht. Es brachte mich auf den Gedanken, dass ich vielleicht mehr mit anderen Bildgestaltern zusammenarbeiten sollte.“
Über die Transformation der Stockbilder mit seinem Java-Code hinaus hat Davis auch Photoshop auf ungewöhnliche Art und Weise genutzt. Um das zu erstellen, was er als „Mesh Waves“ bezeichnet (siehe unten), öffnet er ein Foto in Photoshop und sampelt eine Pixelreihe. Dann ordnet er diese Pixelspalten zu einer dreidimensional oszillierenden Welle – und dann, in Davis’ Worten: „Bam! Wer will Bonbons?“
Davis erstellte diese Mesh Waves, indem er eine Pixelspalte aus mehreren Stockbildern sampelte:
Photoshop kam auch ins Spiel, um die Vektorbereiche der Animation und die endgültigen Bilder zu kolorieren. Davis sampelte diese Farben aus den Stockfotos und baute optisch ansprechende Farbtabellen daraus auf, die das Programm auf die Vektorbereiche anwendete.
Wenn ihr die 10 Original-Stockfotos mit Davis’ Kunstwerk vergleicht, wundert ihr euch vielleicht über die weichen Kanten. Obwohl sie in den endgültigen Bildern nicht offensichtlich erkennbar sind, so sind sie doch da. In Illustrator wandelte Davis die weichen Kanten in eine Vektormaske um, die das Programm dazu nutzt, um anderen Content zu verdecken und freizulegen.
Wenn eure Techniken eher traditionell sind, kann es schwierig sein, Davis’ Methoden zu verstehen. „Was ich tue, ist kompliziert und verrückt, und es nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch“, räumt er ein. „Aber ich habe die Möglichkeit, eine endlose Anzahl von Kompositionen zu erzeugen, und dann werde ich mein eigener Kritiker. Ich bin zugleich Designer und Kritiker und wähle das Bild, das ich am schönsten finde. Von 300.000 Malen war dies der eine, besondere Moment.“
Davis hat auch Versionen generiert, die für Handy-Wallpaper geeignet sind. Klickt hier, um sie herunterzuladen.
Nehmt die Herausforderung an!
Seid ihr inspiriert? Probiert es selbst! Ihr könnt diese 10 Bilder herunterladen und etwas ganz Eigenes erschaffen. Wenn wir euer Werk als einen unserer Favoriten auswählen, könnt ihr Abos für die Creative Cloud und Adobe Stock oder vielleicht sogar ein iPad Pro und einen Apple Pencil gewinnen!
Hier findet ihr die Bilder und Wettbewerbsregeln.
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