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Industrie 4.0 verändert auch das Marketing

Das Schlagwort feiert in diesen Tagen seinen fünften Geburtstag: Industrie 4.0. In Deutschland erfunden, bestimmt es mittlerweile die Diskussionen auf Kongressen und Veranstaltungen für die produzierende Wirtschaft. Doch ob es tatsächlich schon bei den Unternehmen angekommen ist, ist die Frage? Tagtäglich erscheinen Studien, die widersprüchlicher nicht sein können.

So kannten trotz Medienwirbel im Herbst letzten Jahres überhaupt nur 18 % der Teilnehmer einer ZEW-Umfrage den Begriff „Industrie 4.0“. Und nur 4 % der 4.500 repräsentativ befragten deutschen Unternehmen aller Größen hatten zu diesem Zeitpunkt schon entsprechende Schritte zur Digitalisierung ihres Unternehmens eingeleitet. Also nur „Große Töne, kaum etwas dahinter“, wie die Wirtschaftwoche kürzlich titelte?

Laut der aktuellen Studie „Industry 4.0 after the initial hype“ des Beratungsunternehmens McKinsey sehen zwar neun von zehn Unternehmen Industrie 4.0 als Chance. Doch haben 44 % der Befragten nach eigenen Angaben auf dem Weg in die Digitale Transformation im vergangenen Jahr „keine“ oder nur „begrenzte“ Fortschritte gemacht. Nur gut jedes zehnte Unternehmen gibt an, Industrie 4.0-Anwendungen und -strategien bereits vollständig implementiert zu haben. Die Vorreiter der digitalen Transformation investieren im Schnitt 18 Prozent ihres jährlichen Forschungsetats in für Industrie 4.0 relevante Themen – bei den Nachzüglern sind es weniger als 8 Prozent.

Zu den Hindernissen zählen:

  • Fehlende Koordinierung: Nach wie vor ist in vielen Unternehmen ein Silodenken zwischen Produktions-, Entwicklungs-, IT- und Finanzabteilung verbreitet. Das erschwert die Koordinierung von Industrie 4.0-Projekten über die gesamte Organisation.
  • Mangelnder Mut zu Veränderungen: In vielen Firmen fehlt es an Mut, notwendige radikale Veränderungen anzugehen.
  • Fehlendes Personal: Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, Mitarbeiter mit neuen Qualifikationsprofilen – wie beispielsweise Data Scientists – zu gewinnen.
  • Bedenken bei Cybersicherheit: Die Implementierung von Industrie-4.0-Anwendungen erfordert häufig die Zusammenarbeit mit Partnern, wie z.B. Softwareanbietern. Viele Unternehmen haben Bedenken zur IT-Sicherheit im Netzwerk des Partners oder im Transit. Daher zögern sie, ihre Daten zu teilen.
  • Vermeintlich fehlende Geschäftsgrundlage: Vielen Organisationen fällt es schwer, notwendige größere Investitionen in die IT-Architektur zu rechtfertigen, wenn die möglichen Erlöse durch Industrie 4.0 noch nicht zu beziffern sind.

In Deutschland werden die Vorteile der Digitalisierung stärker in einer erhöhten Effizienz als in einer Änderung des Geschäftsmodells gesehen. Genau hier liegt der Effekt der verfehlten Industrie-4.0-Kampagne, die als Digitalisierung der Fabriken lediglich auf Effizienzsteigerungen abzielt, aber spätestens dann im Desaster endet, wenn das perfekt produzierte, aber nicht digitalisierte Produkt nicht mehr nachgefragt wird. Nokia und Kodak lassen grüßen”, kritisiert Dr. Holger Schmidt, Chefkorrespondent mit Schwerpunkt Internet für das Magazin FOCUS, in seinem Blog Netzökonom.

Dass Industrie 4.0 und das Internet of Things (IoT) mehr als nur Fabrikautomatisierung und effizientere Produktion bedeutet, glaubt auch unser Solution-Partner ecx.io in seinem kostenlosen Whitepaper „Digitale Transformation & Customer Engagement: Industrie im Wandel“. Danach können Industrieunternehmen die vierte industrielle Revolution über vier Hebel der digitalen Transformation beeinflussen und gewinnbringend für sich nutzen: Vernetzung, Automatisierung, digitale Daten und dem digitalen Kundenzugang. „Industrieunternehmen sollten neben der Digitalisierung von produktionsnahen Prozessen somit auch die Ausgestaltung der Kundenansprache und Kundenbeziehung stärker berücksichtigen“, empfehlen die Verfasser.

Das Zeitalter des Experience Business hat begonnen und die Gestaltung von (End-)Kundenerlebnissen wird immer relevanter, da traditionelle Vertriebswege stärker erodieren. Es geht in Zukunft auch für B2B-Unternehmen immer mehr um den direkten Zugang zum Kunden, um Markenbotschaften transportieren und ihn und sein Verhalten besser kennenzulernen. Der direkte Vertrieb von Produkten, Teilsortimenten oder an ausgewählte Zielgruppen könnte eine zusätzliche neue Dimension und Chance für die Industrie sein. Wie sich diese nutzen lässt, wird in dem gemeinsamen Whitepaper im Detail beschreiben. Jetzt Ihr persönliches Exemplar herunterladen!

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