Das unendliche Shopping-Angebot aus dem Internet bringt den stationären Einzelhandel vielerorts in Bedrängnis. Gleichzeitig eröffnen digitale Technologien den Retail-Unternehmen die Möglichkeit, das Einkaufen im Laden vor Ort zu einem begeisternden Erlebnis werden zu lassen. Das Erfolgsrezept liegt in der smarten Verknüpfung von Online und Offline. Wie das in der Praxis funktionieren kann, veranschaulicht die Digitalagentur Razorfish anhand ihrer innovativen Storeumgebung „Razorshop“.
Digitale Technologien prägen den Alltag und haben einen ebenso großen Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Konsumenten. Um ihren Geschäftserfolg nachhaltig zu sichern, gilt es für Unternehmen des Einzelhandels daher, sich diesen Entwicklungen intelligent anzupassen. Das Stichwort lautet: Digitale Transformation. Denn auch während des Shopping-Prozesses – sei es von Gütern oder auch Dienstleistungen – will der Kunde von heute sein ‚Always On‘-Bedürfnis permanent befriedigen. Die Offline-Stores wachsen dadurch aus der Rolle des puren Transaktions-Orts hinaus. An ihre Stelle treten Räume, in denen der Kunde die Marke nicht nur kaufen, sondern auch erleben kann.
Technik mit Mehrwert
Doch wie transformiert man das traditionelle Einkaufserlebnis in eine solche, innovative Shopping Experience? Um das zu verstehen, ist es wichtig, die tatsächliche Bedeutung der digitalen Transformation zu erfassen. Denn die geht weit über eine reine Digitalisierung des Verkaufsprozesses hinaus. Vielmehr stehen hier die Bedürfnisse des Kunden im Mittelpunkt. Durch den Einsatz von digitalen Technologien werden für ihn Mehrwerte erschaffen, die ihm im physischen Store die Annehmlichkeiten der digitalen Welt zur Verfügung stellen. Ein paar Beispiele machen dies konkret deutlich:
Beacons und BLE (Bluetooth Low Energy)
Mithilfe dieser beiden Technologien ist es erstmals möglich, einen Kunden zu erkennen, sobald er die Schwelle des Geschäfts überschreitet bzw. sich darin aufhält. Der Mehrwert: Statt ihn mit Werbung zu stören, kann das Unternehmen auf die persönlichen Vorlieben des Kunden eingehen. Zum Beispiel, indem ein Bildschirm eine personalisierte Nachricht anzeigt oder ein Auto seinem Interessenten per Scheinwerfer „zuzwinkert“.
Moderne Displaytechnologie
Anstelle von Ständern und Regalen übernehmen großformatige Bildschirme die Produktpräsentation. Der Mehrwert: Auf diese Weise können Kunden Gegenstände unabhängig vom vorhandenen Bestand ansehen, erleben und kaufen. Und das gilt sogar für hochwertige Güter. Ein Beispiel hierfür findet man in der Audi City, einem voll digitalisierten Autohaus, das neben Berlin bereits in vielen weiteren globalen Metropolen zu finden ist. Die Ladenfläche wird dadurch gewissermaßen unendlich groß. Einzelhändler sind nicht dazu gezwungen, auf Basis des ‚Nachfrage-und-Angebot‘-Prinzips Waren vorzuhalten.
Visuelle Suche
Anstatt eine Suchanfrage einzutippen, macht der Kunde ein Foto vom gewünschten Produkt, um es zu bestellen. Der Mehrwert: Gerade auf kleinen Smartphone-Screens ist das Eintippen von Text eher mühsam. Die visuelle Suche macht Spaß und erleichtert dem Kunden den Shoppingvorgang. Für dieses Anwendungsszenario gibt es bereits die iOS-App Camfind sowie die Android-App Google Goggles. Die visuelle Suche ist auch das Key Feature des Amazon Smartphones Fire.
Sensoren
Sensortechnologie transformiert die Art und Weise, wie man die eigene Beziehung zu Produkten visualisiert. Der Mehrwert: Mithilfe von Gadgets wie der VR-Brille Oculus Rift können Kunden Produkte virtuell testen und „anprobieren“, bevor sie sich zum Kauf entscheiden.
Digital wird real
Die vorangegangene – und in keinster Weise vollständige – Übersicht macht deutlich, wie vielfältig die digitale Toolbox ist, die den Einzelhandelsmarken zur Verfügung steht. Um hieraus eine funktionierende und begeisternde Retail Experience zu gestalten, kommt es jedoch in ganz entscheidendem Maße darauf an, sie auf smarte Weise mit dem physischen Store zu verbinden. Wie das in der Praxis funktioniert, zeigt die Digitalagentur Razorfish anhand ihrer digitalen Storeumgebung „Razorshop“.
Der Razorshop ist ein Vorzeigebeispiel für digitale Transformation im Retail. Denn bei der Entwicklung dieser innovativen Omni-Channel Marketing-Lösung ging es nicht darum, das gelernte Einkaufsverhalten der Menschen zu verändern. Das Ziel war im Gegenteil vielmehr, das Shoppingerlebnis im Laden vor Ort um die Annehmlichkeiten aus der digitalen Welt zu ergänzen und damit einen echten Mehrwert zu schaffen. So profitiert der Konsument im Razorshop vom Besten aus zwei Welten.
Gelungene Verbindung
Bei der innovativen Entwicklung handelt es sich um eine Demo-Umgebung, in der mehrere innovative Technologien zu einer marktführenden Retail Experience verknüpft wurden. Der Großteil der verwendeten Komponenten, die als technische Basis für den Razorshop dienen, stammt aus dem Hause Razorfish. Zu ihnen zählen folgende Produkte:
- 5D – für die nahtlose Verbindung unterschiedlicher digitaler Endgeräte (Mobile, Tablet, Digital Signage)
- BLEEP – zum Indoor-Tracking von Gegenständen und Standorten (auf Basis des Bluetooth Low Energy Standards)
- Nexus Engine – für die zentrale Übersicht über Kundeninformationen und -interaktionen über alle Touchpoints und Kanäle hinweg (Instore, Online, CRM-Programme, Call Center etc.)
Sehr komfortabel im Hinblick auf das Handling der im Store präsentierten Inhalte ist die Kombination dieser Anwendungen mit der Adobe Marketing Cloud. Der Razorshop kann so über die gleiche Plattform wie die Unternehmenswebsite gepflegt werden. Für das Unternehmen entfallen dadurch die Anschaffung eines zusätzlichen Content Management Systems sowie Kosten und Aufwand für die Pflege einer weiteren Plattform. Inhalte können damit gleichzeitig für Website und Store verwendet werden.
Digitale Transformation zum Anfassen
In der digitalen Store-Umgebung des Razorshops kann man das Zusammenwirken dieser Komponenten live erleben – sowohl aus Sicht des Kunden als auch aus der des Verkäufers. Bereits beim Eintreten erkennt die BLEEP-Technologie des Stores die Razorshop-App auf dem Smartphone des Kunden und reagiert auf ihn mit personalisierten Botschaften, die er auf dem eigenen Smartphone erhält oder auf den großen Digital Signage Screens sehen kann. Das sind z. B. Informationen zu speziellen Aktionen und Coupons oder auch Vorschläge für Produkte, die zu den persönlichen Vorlieben passen.
Zudem wird auch der Verkäufer von der Ankunft des Kunden informiert. Auf seinem Tablet kann er seine Kundenhistorie aufrufen und im Verkaufsgespräch mit gezielten Empfehlungen auf die Wünsche des Kunden eingehen. Zeitgleich ist es ihm auch möglich, live zu verfolgen, in welchem Bereich des Stores Produkte mehr oder weniger angefasst, anprobiert und gekauft werden. Auf dieser Basis kann er schließlich die Gestaltung der Einkaufsumgebung optimal anpassen.
Darüber hinaus bietet der Razorshop vielfältige Funktionen, die daraufhin ausgelegt sind, dem Kunden die Selbstbedienung zu erleichtern. So informiert z.B. ein digitaler Screen, ob ein Kleidungsstück in der gewünschten Größe vorrätig ist oder es leuchten Regalfächer auf, um das gesuchte Produkt anzuzeigen. Der Vorteil: Der Razorshop ist völlig unabhängig in Bezug auf Menge und Format der verwendeten Hardware. Dadurch ist es möglich, die unterschiedlichsten Innenarchitekturkonzepte umzusetzen. So eignet sich diese digitale Umgebung für jede Form von Verkaufsraum (Kleidung, Autos etc.) sowie für alle Orte, an denen eine erweiterte Experience den Nutzer weiterbringt wie z.B. Messen, Bushaltestellen, Bürgerbüros und vieles mehr.
Check-Box
- Um den Kunden von heute zu begeistern und an Ihre Marke zu binden, ist die digitale Transformation des ‚Point of Sale‘ unerlässlich.
- Es gibt eine Fülle digitaler Technologien, die Ihnen dabei helfen können, Ihren Verkaufsraum in eine innovative Retail Experience zu verwandeln.
- Entscheidend für Ihren Erfolg ist, dass dabei der daraus resultierende Mehrwert für den Kunden im Vordergrund steht.
- Lösungen wie unsere digitale Store-Umgebung Razorshop zeigen, wie dies in der Praxis funktioniert.
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