Der anerkannte Fotokünstler Uli Staiger blickt im Kurzinterview zurück auf seine persönliche Photoshop-Geschichte
Für die hyperrealistische Fotomontage eines Frühstücktisches aus der weitwinkligen Perspektive einer Wespe, wurde Uli Staiger im Jahr 2014 als Europas „Photographer of the Year“ ausgezeichnet. Seine einzigartigen digitalen Composings kreiert er mit Photoshop. Im Interview erklärt er inwiefern das Programm, das den Blick auf die Welt veränderte, auch seine schöpferische Tätigkeit geprägt hat.
Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Erlebnis mit Photoshop?
Während meiner Meisterausbildung habe ich zum ersten Mal Photoshop genutzt. Das war 1996. Ich war neugierig und hoffte damit das Werkzeug gefunden zu haben, mit dem einige Bilder gemacht worden waren, deren Entstehung ich mir einfach nicht erklären könnte.
Und, hielt die Wirklichkeit Ihrer Erwartung stand?
Ich war tatsächlich ziemlich beeindruckt von der Power und von den sehr anschaulichen Trainingsmaterialien von Photoshop. Daher weiß ich auch noch so viele Details, etwa dass es sich um die Photoshop-Version 3.05 handelte…
…die Version, in der Adobe erstmals die Ebenentechnik in Photoshop integrierte.
Genau. Einzelne Bildelemente unabhängig voneinander auf verschiedenen Ebenen bearbeiten zu können, bedeutete eine ungemeine Erleichterung. Diese Möglichkeit trug sicherlich dazu bei, dass ich mich schon früh mit Digital Composing, also der Montage von fotografischen und gezeichneten Elementen, beschäftigte.
Ihr Know-how über digitale Bildbearbeitung und Digital Composing geben Sie inzwischen selbst als Trainer und Autor weiter. Sie haben jetzt Platz für einen zentralen Tipp. Welcher ist das?
So fantastisch die Möglichkeiten der digitalen Bearbeitung sind, sich in seiner Arbeit ausschließlich darauf verlassen zu können, ist ein häufiger Trugschluss. Nur aus handwerklich sauberer und sorgfältig geplanter Fotografie entsteht ein hervorragendes Composing. Wenn Sie bei einem Studioporträt vergessen haben, ein Kopflicht zu setzen, können Sie das natürlich hinterher am Bildschirm digital kompensieren. Aber es sieht nicht so natürlich aus, als wenn Sie es gleich bei der Lichtsetzung am Set bedacht hätten.
Ist dieser geerdete Standpunkt auf Ihre klassische Fotografenausbildung zurückzuführen?
Mein Werdegang prägt meine Arbeitsweise auf jeden Fall bis in die Gegenwart. Ich bin beruflich in der Zeit sozialisiert worden, als noch auf Film fotografiert wurde. Ich bin immer neugierig darauf, neue Technologien wie zum Beispiel auch Cloud-Computing auszuprobieren, aber das „Analoge“ steckt selbst heute in mir drin. Jeden meiner Entwürfe skizziere ich zu Beginn stets mit Stift und Papier. Erst später wechsele ich zum Grafiktablet und zum Rechner, an dem ich die Composings durch Softwareeinsatz fertigstelle. Analoge Inspiration und digitale Vollendung sind in meinem kreativen Prozess untrennbar verbunden. Photoshop messe ich den Verdienst bei, die Brücke zwischen diesen beiden Welten zu schlagen.
Inwiefern hat die Arbeit mit Photoshop Ihre Digitalkunst beeinflusst?
Das Kreieren mit Photoshop hat mir Möglichkeiten eröffnet, die ich sonst nicht oder nur mit immensen Aufwand hätte realisieren können. Durch Photoshop lernte ich, einzigartige Motive auf digitale Weise mit einem Bruchteil an Zeit und Geld umzusetzen. Ohne Photoshop würde ich wahrscheinlich aufwendige Sets bauen und hätte dafür vermutlich schon vor langer Zeit mehr Geld verpulvert als ich je haben werde. Oder ich hätte mich irgendwann der Malerei zugewandt. Ohne Photoshop wäre ich demnach buchstäblich nicht das, was ich bin.“
Zur Person:
Seinen Beruf hat Uli Staiger als ausgebildeter Fototechniker und Fotografenmeister von der Pike auf gelernt. Stillleben und Landschaften gehören zu seinen liebsten Motiven, Digital Composing heißt sein Spezialgebiet. Dabei fotografiert er einzelne Bildteile unabhängig voneinander und fügt sie zu einem neuen Ganzen zusammen. Für seinen unverwechselbaren Stil ist er preisgekrönt. 2014 ehrte ihn die Federation of European Photographers als „Photographer of the Year“. Uli Staiger vermittelt sein Wissen erfolgreich als Buchautor und Trainer. Zudem hat er ein Studio in Berlin. Mehr unter: www.dielichtgestalten.de.
Über Adobe Systems
Adobe verändert die Welt durch digitale Erlebnisse.
Die Adobe Systems GmbH in München steuert Vertrieb, Marketing und Kundenbetreuung in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Adobe Systems GmbH
Georg-Brauchle-Ring 58
80992 München
Sitz der Gesellschaft: München – HR München HRB 111 128
Geschäftsführer: Peter A. Schmidt, Richard T. Rowley, Keith San Felipe
Weitere Informationen erhalten Sie auch im Internet unter www.adobe.de, www.adobe.at oder www.adobe.ch.
Twitter: http://twitter.com/AdobeDACH
Facebook: http://www.facebook.com/AdobeDACH
Adobe Kundendienst:
Tel. in Deutschland: 069-500 718 55
Tel. aus Österreich: 01 795 674 84
Tel. aus der Schweiz: 044 800 95 81
Fax aus allen Ländern: 0031-20 582 08 00