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Sechs Kreativitätstrends 2017

Ob rot oder blau gerade die angesagte Farbe ist, Typo mit oder ohne Serifen gerne genommen werden oder Flatdesign immer noch der Stil schlechthin ist, ist eine Sache – es gibt aber daneben, übergreifende Trends, auf die sich alle Designer und Kreativen im nächsten Jahr einstellen müssen. Wir zeigen die wichtigen Kreativtrends 2017. 

Multiscreen-Design als Herausforderung

München – 28. November 2016 – Wer denkt ihm gehört die volle Aufmerksamkeit und Inhalte für Mobilgeräte immer noch als Kür oder Nebensache sieht, muss endgültig umdenken: Laut der Studie The State of Content sind 83 Prozent der Konsumenten weltweit auf mehreren Geräten unterwegs. In Deutschland sind im Schnitt mindestens zwei Bildschirme gleichzeitig im Einsatz. Der Klassiker ist dabei sicher das Smartphone zum Fernsehen. Die gute Nachricht: Content mit guten Design wird bevorzugt. Also lohnt sich der Aufwand bei der Gestaltung von digitalen Inhalten.

Mehr Inhalte, mehr Kanäle, mehr Tempo

Kreative bereiten heute eine Botschaft nicht mehr nur für Print und Web, sondern verpacken sie oft für Facebook, Instagram, YouTube, als App für Smartphone, Tablet und Smartwatch auf. Digitale Inhalte müssen heute für viele Plattformen aufbereitet werden. Die Erwartungshaltung der Zielgruppe verlangt ständig nach frischen Inhalten. Ein Weg bei dem hohen Tempo Schritt halten zu können wäre Automation. Doch Design und Inhalt müssen oft auch noch personalisiert werden.

Eine große Hilfe sind aber Werkzeuge, die Design beschleunigen: Die kostenlose Web / Mobile-App Adobe Spark bietet zum einen Vorlagen für Grafiken, die in Minuten Designs auf hohem Niveau möglich machen – im Webbrowser oder auf dem Smartphone. Spark wurde eigentlich für Einsteiger erdacht – wird tatsächlich aber von vielen Profis gern genutzt. Zweitens hilft es bei der zeitraubenden Ausgabe: Mit „Auto-resize“ kann Spark die Grafik für Facebook, Pinterest, Instagram oder Twitter-Post ausgeben – ohne stundenlange Anpassungen.

Stock-Material als Kreativ-Werkzeug

Bei Stock-Bildern denken viele Kreative nur an die typischen Motive wie Menschen, die grinsend vor einem Computermonitor sitzen. Tatsächlich umfasst Stock-Material heute aber eine Bandbreite von Material, die die wenigsten selbst produzieren könnten. Und nicht nur Fotos, sondern auch Videos, Vektoren, Illustrationen, 3D-Modelle und Vorlagen sind im Angebot. Stock-Dienste vergrößern so bei knappen Deadlines und Budgets den kreativen Spielraum – und selbst in Hollywood wird schon seit Jahrzehnten nicht mehr jede Luftaufnahme oder Explosion für einen Spielfilm extra produziert.

Der Bilderdienst Adobe Stock bietet zum Beispiel weit über 60 Millionen Stock-Medien und wird in Kürze auch Bereiche wie News, Sport, Unterhaltung oder historische Aufnahmen abdecken – mit dem Foto- und Video-Archiv von Reuters. Daneben gibt es einen Premium-Bereich mit Bildern von renommierten Künstlern. Neue Funktionen wie eine Bild-basiere Suche, völlig ohne die Eingabe von Stichwörtern und die direkte Einbindung des Stock-Bilderdienstes in Programme wie Adobe Photoshop helfen knappe Deadlines, in denen schnelle Bildideen gefragt sind ohne aufwändige Shootings einzuhalten und das Budget überschaubar zu halten.

Smartphone Fotografie als Profitool

Smartphone Fotografie wurde lange von Profis belächelt. Das Smartphone wird zwar auch 2017 nicht die DSLR ersetzen, gehört aber inzwischen dank stark gestiegener Bildqualität und mehr kreativen Möglichkeiten wie zum Beispiel pseudo-optischen Zoom oder digitalen Tiefenschärfe-Effekt beim iPhone 7 Plus oft zum Handwerkszeug der Profis. Viele Auftraggeber fragen auch gezielt nach der typischen, authentischen Smartphone-Optik für Social Media Kampagnen. Ein Durchbruch für die Smartphone-Fotografie ist das RAW-Format. Er eröffnet eine bessere Bildqualität und zerstörungsfreie Bildbearbeitung.

Mit Adobe Lightroom mobile für iOS und Android können Foto-Profis im RAW-Format sehr spontan fotografieren, aber zerstörungsfrei noch an der Location erste Bildkorrekturen ausprobieren. Mit Creative Sync werden alle Fotos und die unterwegs erledigten Bearbeitungsschritte direkt an Lightroom auf dem Desktop übertragen.

Storytelling: Geschichten verkaufen Ideen

Ob im Web, beim Marketing oder der Fotografie: Inhalte und Botschaften lassen sich als Geschichte einfach besser verpacken. Interaktive Storytelling-Webseiten können Firmenauftritte spannend oder witzig werden lassen, eine Fotoserie wird als Reisebericht unvergesslich. Auch 2017 wird der Trend immer mehr an Bedeutung gewinnen und in immer mehr Webseiten auftauchen.

Problem: Für Einsteiger oder nicht Web-Programmierer sind die auf Scrolling-Animationen normal nicht einfach umzusetzen. Auch hier kann ein Tool wie Adobe Spark helfen: Hier reicht es ein paar Fotos in Vorlagen zu platzieren und Texte zu überschreiben, um in Minuten einen typischen Onepager mit Scrolling-Animationen zu zaubern. Wer mehr Gestaltungsfreiheit wünscht, findet mit Adobe Muse eine Alternative, die ebenfalls ohne Arbeit im Code auskommt.

Next big thing: 3D, UX und VR

Digitales Design hat sich in den letzten Jahren auf Mobilgeräte wie Smartphones, Tablets und Smartwatches erweitert. Jeder fragt sich natürlich was der nächste große Plattform für Kreativität ist. Einen ganz klaren Zuwachs gab es im letzten Jahr laut Adobe für bestimmte Spezialisten, und zwar für 3D, Animation, User Experience und virtuelle Realtität. In diesem Bereich gab es 86 Prozent mehr Job-Ausschreibungen auf dem Profi-Kreativportal behance.com mit über 8 Millionen Mitgliedern.

Auf der Kreativ-Konferenz MAX stellte Adobe seine Antworten auf die Trends vor: Mit Adobe Experience Design (XD) gibt es das erste All-In-One Tool für die Gestaltung von Benutzeroberflächen. Die komplett neu entwickelte Oberfläche soll schnelle Prototypen für Nutzererlebnisse in der „Geschwindigkeit von Gedanken“ möglich machen. Tatsächlich gelingt zum Beispiel das Erzeugen von Bedienelementen damit in rasender Geschwindikgeit. Konzepte wie Symbole helfen Änderungen gleichzeitig auf hunderte Bedienelemente oder Bildschirmseiten mit einem Schritt zu übertragen.

Im Bereich 3D sollen Visualisierungen nicht nur für 3D-Experten sondern alle Designer machbar werden. Mit dem im nächsten Jahr erscheinenden Design-Tool Project Felix können Designer 3D-Modelle mit 2D-Hintergründen kombinieren, ohne dass lange Einarbeitungszeit nötig wäre. Nicht zuletzt erweitert das Videoschnittprogramm Adobe Premiere CC seine Virtual Reality-Fähigkeiten: Die neue Auto-aware Virtual Reality (VR),  findet die korrekten Einstellungen für stereoskopische und monoskopische Medien und wendet sie an. So wird die Arbeit mit VR-Videos deutlich einfacher. Kreative können zum Beispiel 360-Grad Videos leichter schneiden und ausgeben.

Fazit: Spannende Zeiten, aber neue Chancen

Kreativität im digitalen Zeitalter bleibt spannend. Zum einen erweitern sich die Möglichkeiten und der Bedarf nach Inhalten immer mehr – eine gute Nachricht für jeden Kreativen – zum anderen wird das Tempo und der Anspruch an die Fähigkeiten der Designer (Beispiel 3D und VR) deutlich höher. Zum Glück gibt es jetzt oder bald Software und neue Funktionen, die Kreativen helfen schneller zum Ergebnis zu kommen oder neues anzubieten. Wie immer gilt: Wer früh aufspringt wird von den Trends profitieren.

Übrigens: Wir freuen uns, dass auch einige Kreativ-Profis ihre Einschätzung zu den Trend-Themen für 2017 gegeben haben. Lest hier zum Abschluss nochmal, mit welchen Entwicklungen einige der Adobe MAX-Besucher im kommenden Jahr rechnen!

Gregor Sideris, The Vienna Blog:

„Ich sehe ‚Smartphone Fotographie als Profitool‘ und ‚Storytelling‘ als zwei absolute Trend-Themen für 2017. Gerade für mich als Blogger und ‚moderner Geschichtenerzähler‘ sind die neuen Möglichkeiten mit Foto und Video (per Smartphone) faszinierend.“

Shawn Bu, T7 Productions:

„Der spannendste Trend für 2017 im Bereich Kreativität ist für mich Virtual Reality! Seitdem ich dieses Jahr zum ersten Mal eine VR Brille aufsetzen durfte, bin ich absolut begeistert von dieser neuen Welt voller spannender Möglichkeiten für Storytelling, Interaktivität und völlig immersiven Erfahrungen!“

Sebastian Spasic aka. AKUsepp:

„Der spannendste Trend 2017 im Bereich Kreativität ist für mich Smartphone-Fotografie als Profitool. Mich faszinieren die neuen Möglichkeiten und ich werde mich nächstes Jahr auch persönlich verstärkt damit beschäftigen.“

Eva-Maria Kowalczyk, Grafikerin beim flow Magazin:

„Ich bin ja ein echter ‚Paperlover‘ – ich mache mit FLOW ein Magazin, das handgemachtes, analoges Design wie Handlettering und ‚old school‘-Techniken wie Siebdruck und Letterpress zelebriert. Trotzdem will das auch alles digitalisiert und auf Kanälen wie Instagram & Co. verbreitet werden. Das ist daher für mich der spannendste Trend für 2017 im Bereich Kreativität. Mit Adobe Spark sehe ich da eine echte Erleichterung, kreative Inhalte schnell und auf hohem Niveau von echtem Papier auf mehrere digitale Medien zu übertragen.“