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Let’s go digital

Das E-3 Magazin wagt den Sprung aufs iPad und die internationale Bühne – und das mit überraschend geringem Aufwand.

Das E-3 Magazin informiert seit 1998 SAP-Anwender in Deutschland, Schweiz und Österreich. Ein Team aus Journalisten, Analysten, Consultants, Professoren und Partnern berichtet in dem unabhängigen Monatsmagazin über aktuelle SAP-Themen. Bereits vor zehn Jahren kam erstmals die Idee auf, mit dem erfolgreichen Magazin-Konzept den Sprung auf die internationale Bühne zu wagen. Das Team produzierte eine Testausgabe für den amerikanischen Markt, die sehr positiv aufgenommen wurde. Der enorme Aufwand für den internationalen Vertrieb ließ das Projekt jedoch wieder in der Schublade verschwinden – bis Anfang 2010. Der Start des Apple iPad ließ die Idee wieder aufleben. Der Schritt zum globalen Markt erschien durch die Möglichkeit, eine digitale Ausgabe der Zeitschrift zu produzieren, plötzlich greifbar nah. „Wir haben damit ein wunderbares Gesamtkonstrukt: Apple nimmt uns im iTunes-Store komplett die Distribution ab, so dass wir uns voll und ganz auf die Redaktion konzentrieren können“, erklärt Peter Färbinger, Chefredakteur und Herausgeber des E-3 Magazins.

Kurze Einarbeitungszeit

Zeitgleich zur iPad-Idee des E-3 Magazins kündigte Adobe seine neue Digital Publishing Platform an. Erweiterungen machen die Layout-Software InDesign CS5 kurzerhand für das Publizieren interaktiver, digitaler Magazine für iPad und andere mobile Endgeräte fit. „Das war ein Geschenk des Himmels und die Auswahl der Technologie war klar“, so Färbinger. Mit Digital Publishing können Verlage nach nur wenigen Stunden Einarbeitungszeit und auf Basis vertrauter Tools wie InDesign sowie im Rahmen vorhandener Workflows arbeiten. Die Layouter des Magazins können die leicht verständlichen Erweiterungen zu InDesign problemlos bedienen. Bei der Digital Publishing-Technologie von Adobe steht nämlich nicht die Technik im Vordergrund, sondern vielmehr der Inhalt und die Konzeption des Magazins. Färbinger bestätigt: „Der Aufwand ist insgesamt eher gering.“

Umso größer ist jedoch die Wirkung: Digitale Magazine ermöglichen es, neuartige, interaktive Lesewelten zu schaffen. Zeitschriften werden durch Multimedia und Interaktivität zu einer völlig neuen Erfahrung – so auch im Fall des digitalen E-3 Magazins: Einzelne Abbildungen lassen sich um ganze Fotogalerien erweitern und Beiträge mit Videos ergänzen. „Der iPad-Leser kann sehr viel tiefer in jeden Artikel einsteigen und zum Beispiel mehr Bilder von einem Event zu sehen bekommen. SAP hat schon immer sehr viel Wert auf gute Bildberichterstattung gelegt. Die neuen Gestaltungsmöglichkeiten sind für uns optimal“, bestätigt Färbinger. Ein weiterer Vorteil aus Sicht des Blattmachers ist der direktere Draht zum Leser: „Ohne Aufwand kann der Leser direkt Feedback oder Kommentare schicken oder sich für Events anmelden. Alles wird einfacher und effizienter“, so Färbinger.

Reibungslose Umsetzung

Unverzichtbar ist laut den Erfahrungen der Redaktion ein gewisser Investitionsaufwand bei der Konzeption. Dies schon allein deshalb, weil der Leser eines digitalen Magazins deutlich mehr als beim klassischen Printprodukt erwartet. „Es ist ein neues Medium und sehr spannend in der Konzeption“, betont Eva Braunecker, Art/Production Director beim E-3 Magazin. Ein hoher Aufwand entstand in der Redaktion bereits beim Auswählen von Design-Grundelementen wie der Schrift. Hinzu kamen weitere Besonderheiten, beispielsweise die andere Wirkung des Designs auf dem Bildschirm, eine neue Verteilung der Weißräume und optische Einflüsse wie der ständig präsente schwarze Rahmen, auf den jeder iPad-Leser blickt. Jedes Layout für ein Gerät wie das iPad muss zudem im Hoch- und Querformat funktionieren. „Das Layout unserer iPad-Ausgabe ist eigentlich komplett neu, obwohl der Leser alles Vertraute aus der Printausgabe wiedererkennen soll“, betont Braunecker.

Die Investition in ein ausgereiftes Konzept zahlte sich spätestens bei der Produktion aus, die mithilfe von InDesign und weiteren Produkten der Adobe Creative Suite 5 reibungslos klappte. „Die Creative Suite 5 bildet für uns die optimale Grundlage, um schnell einen erprobten, stabilen und guten Workflow zu erzielen. Während mit Illustrator Grafiken erstellt und mit Photoshop Bilder bearbeitet wurden, konnten wir beispielsweise in After Effects Einzelbilder aus einer Animation erzeugen, die wir für eine interaktive 360 Grad-Ansicht auf dem iPad prima einsetzen konnten“, so Braunecker. In die für den iPad-Bildschirm optimierten Layouts fügt die Grafikerin in InDesign mit dem Zusatztool Overlay Creator interaktive Bereiche hinzu, die zum Beispiel Links im Internet aufrufen. Das fertige Layout wandelt sie mithilfe des Digital Content Bundler in ein für das Endgerät optimiertes Format. Über iTunes kopiert sie die Ausgabe auf das iPad und testet sie dort mithilfe des Digital Content Viewer in exakt der gleichen Umgebung, wie sie später der Leser zu sehen bekommt. Der Zeitaufwand für Konzeption und Umsetzung der Erstausgabe betrug etwa 11 Wochen – zu bedenken ist dabei, dass der Aufwand für ein iPad-Magazin wesentlich höher ausfällt als bei einer Printausgabe. Peter Färbinger erläutert: “Ein Mehraufwand gegenüber Print ergibt sich in jedem Fall, weil es viel mehr Möglichkeiten für die Gestaltung gibt. Man spart zwar naturgemäß bei Druck und Versand, hat dafür aber wiederum einen Mehraufwand durch Elemente wie Videos, Fotoserien, Animationen und interaktive Links.” .

Standard für digitale Magazine

Zum Zeitpunkt der Produktion der digitalen Ausgabe des E-3 Magazins befand sich die Digital Publishing Platform noch in der Beta-Phase. Trotz des Frühstadiums der Software weiß die Redaktion des Magazins nur Positives zu berichten: „Der Workflow funktioniert schon sehr gut. Zudem wurden wir beim Einstieg perfekt von Adobe betreut“, resümiert Färbinger. Bereits im Beta-Stadium erweist sich die Digital Publishing-Technologie von Adobe als ein Standard für alle, die Magazine digital publizieren möchten. Jeder InDesign-Anwender kann künftig ohne großen Aufwand digitale Magazine produzieren. Anbieter von Redaktionssystemen wie vjoon, woodwing, Censhare und interred haben bereits ihre Unterstützung der Adobe-Tools und die Integration in ihre Systeme angekündigt. Die neue Technologie etabliert sich so bereits früh als eine Plattform mit Zukunft – und das nicht nur für das iPad, sondern auch für andere Tablet- und Desktop-PCs, die beispielsweise die Laufzeitumgebung Adobe AIR unterstützen werden.

Während das Team aus München den letzten Feinschliff an der ersten Ausgabe vornimmt, ist nicht nur die Vorfreude auf den Start der Erstausgabe groß. Auch die damit verbundenen Erwartungen sind entsprechend hoch. Brigitte Enzinger, Finanzvorstand des E-3 Verlags B4Bmedia.net AG, ist von der Investition in die Adobe-Technologie überzeugt und erläutert die Ziele des Verlages: „Wir wollen in drei Jahren 100.000 Leser auf dem iPad haben. Das ist enorm, aber absolut realistisch, allein wenn man den Verkaufserfolg des iPad bedenkt. Und der weltweite Markt an SAP-Anwendern und -Partnern ist riesengroß.“

Videos zur iPad-App des E-3 Magazins:

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