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MINI Collection on AIR

MINI und deren Agentur Interone Worldwide veröffentlichen ein Widget mit Shop-Anbindung in Form einer besonderen Kuckucksuhr und zeigen die Relevanz von Adobe AIR im Bereich Online-Marketing

Bei einem Streifzug durch die Landschaft der bisher realisierten AIR-Anwendungen fällt vor allem eines auf: Die große Mehrzahl der Widgets und Desktop-Applikationen sind recht pragmatische Anwendungen mit Nutzwert. Der News-Reader, das Charting-Tool für die Wallstreet oder der eBay-Desktop. Allesamt Alltagsanwendungen, mit denen es recht leicht fällt, den Nutzer vom Mehrwert der Desktop-Software zu überzeugen und zu einer Installation zu bewegen. Aber was macht die Agentur, deren Online-Aktivitäten vor allem auf Marketing  fokussiert sind? „Der Desktop ist im Grunde heilig“, formuliert Michael Schwarz, Account Director bei Interone Worldwide das Dilemma. Welcher Nutzer würde dort freiwillig ein Werbeformat installieren?

Online-Werbung mit Mehrwert

Starke Marken wie MINI haben bei derartigen Aufgaben einen Vorsprung. Die Nutzergemeinde liebt das Produkt und ist grundsätzlich bereit und willens, dieser Liebe Ausdruck zu verleihen, sei es durch rege Beteiligung in Marken-Communities oder durch den Kauf diverser Merchandising-Artikel. So kennen die meisten MINI-Besitzer vermutlich die Cuckoo Clock, eine Wanduhr im Design des Original-MINI-Tachos. Zur vollen Stunde fährt ein MINI aus der Garage und umkreist das Ziffernblatt. Die Kuckucksuhr ist einer der Bestseller im MINI Collection Online Shop und gehört nicht umsonst zu den „Essentials“. Und sie ist brandaktuell: Vor kurzem erschien die zweite Version im Design des neuen MINI Clubman. Die perfekte Grundlage für ein Marken-Widget also.

Die Softwareversion der Cuckoo Clock ist dem Original wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie ist vor allem eines, nämlich eine hübsche Uhr für den MINI Fan. Doch sie kann mehr. Der MINI umkreist die Uhr nicht nur zur vollen Stunde, sondern immer dann, wenn die Agentur das serverseitig bestimmt. Und der pfiffige Kleinwagen fährt nicht nur im Kreis, sondern kann auch allerhand Kunststücke vorführen, zum Beispiel, wenn er mit zwei Artgenossen ein Rennen auf dem Desktop durchführt oder wenn er im „Stunt-Modus“ mit Hilfe von Rampen andere Autos überspringt.

Neben diesem Spaß-Element hat die MINI AIR-Anwendung auch eine nutzwertige Komponente. Sie fungiert als Wecker, mit dem zum Beispiel das Ablaufen der nächsten eBay-Auktion beobachtet werden kann. Den Alarmtext wählt der Benutzer selbst. Und natürlich hält die MINI Cuckoo Clock Verbindung zum MINI Server und überträgt im Hintergrund aktuelle Nachrichten, Bilder oder Videos, die sich dank AIR auch offline betrachten lassen.

Marketing muss schnell sein …
Ein gravierendes Problem von Marketing per Software war bisher der Faktor Entwicklungszeit. Die Kampagnen sind meistens kurzfristig ausgelegt, daher muss möglichst brandneues und unbekanntes Bild- oder Videomaterial eingesetzt werden. Die Entwicklung einer klassischen Desktop-Anwendung schied für Interone Worldwide daher schnell aus. Projektleiter Schwarz empfindet die zwei Monate, die Projektierung und Entwicklung gedauert haben, bereits als eine ziemlich lange Zeitspanne.

Die Wahl bei den Werkzeugen fiel schnell auf AIR, weil die Agentur über viel Flash-Know How verfügt und dieses Wissen sofort einsetzen konnte. Bei der Evaluierung der unterschiedlichen verfügbaren Technologien hatte sich auch gezeigt, dass AIR die beste Form der Client-Server-Bindung zu bieten hat. Der Kunde BMW erklärte sich bereit, mit der Veröffentlichung der MINI-Software bis nach dem offiziellen Start von AIR zu warten. Adobe leistete im Gegenzug aktive Hilfe beim Projektabschluss. In der MINI Cuckoo Clock finden sich die wichtigsten AIR-Funktionen wieder. So kann der Nutzer lokale Dateien per Drag and drop in die Uhr ziehen und damit zum  Beispiel die Hintergrundmusik verändern. Natürlich speichert die Cuckoo Clock lokal Daten ab – in  einer SQLlite-Datenbank. Und nicht zuletzt kann Interone jederzeit nachträglich neue Events und Animationselemente „nachschieben“ und die Software damit aktualisieren.

Für den Nutzer bleibt das Meiste „unter der Haube“. Der Konfigurationsbildschirm – nett gestaltet in Form einer leicht zerknitterten Papieranleitung – wurde bewusst einfach gehalten. Im Wesentlichen bestimmt der Nutzer nur die Darstellung – MINI Cooper oder MINI Clubman – und die eingestellte Zeitzone. Clever: Interone fragt damit den konkreten Standort des Nutzers ab um die Kunden noch etwas besser kennen zu lernen. Der Konfigurationsbildschirm verfügt auch über ein paar direkte Links zum Onlineshop und zur Event-Website. Die Vorschaubilder sowie viele andere Inhalte können vom MINI Lifestyle Marketing dynamisch ausgetauscht werden.

„Die MINI Cuckoo Clock verfügt sogar über einen eingebauten Kilometerzähler“, verrät Michael Schwarz. „Wir zählen die gefahrenen Runden und rechnen die anhand des Maßstabs auf Kilometer hoch.“ Verwendung gibt es für diese Funktion noch keine, außer dass der „Fahrerstatus“ im Konfigurationsbildschirm angezeigt wird. Doch Schwarz kann sich gut vorstellen, daraus ein Kundenbindungsinstrument zu machen. „Wessen MINI viel fährt, der könnte zum Beispiel einen Rabatt im MINI Collection Online Shop bekommen“

… und darf nicht stören

Für die AIR-Techniker im Hause Interone Worldwide warf das Projekt eine ganz andere Frage auf: Würden die zahlreichen Animationen und Onlineverbindungen nicht zu viel Last auf die Prozessoren des Benutzerrechners geben? Doch den ersten Lasttests konnten sich die Entwickler entspannt zurück lehnen. „Wir haben die Update-Intervalle bis auf Sekundenabstand verdichtet, und das hat dem Prozessor nur ganz wenig ausgemacht“, so Schwarz. Sein Chefentwickler Andreas Jungbauer pflichtet bei: „Nach diesem zweiten AIR Projekt sind wir der Überzeugung, dass auch wesentlich umfangreichere Projekte mit tiefgehender Business-Logik in der AIR Runtime Ihre Berechtigung haben“.

Ein weiteres technologisches Argument war das in AIR integrierte Verschlüsselungssystem. „Wir müssen ja dafür sorgen, dass die sensiblen Daten der Nutzer geschützt sind, schließlich sind sie unsere Kunden“, so Terry Dean Pepper, Head of Marketing Communications, Merchandising & Lifestyle der BMW Group.